Ausbildungscurriculum

Ausbildungscurriculum für die DEGUM-Stufe I in der Klinik

Voraussetzung zur Teilnahme am Ausbildungscurriculum ist die Teilnahme am DEGUM Grundkurs der Mammasonografie

  1. Zuteilung zu einem Tutor* (mind. mit Mammasonografie DEGUM II- Stufe) des Brustzentrums
  2. Kollegiales Ausbildungsgespräch mit Definition von Lernzielen
  3. Probandinnen orientierte Überprüfung des Lernerfolges durch den Ausbilder

Ziel: Erlangung des Ausbildungsniveaus mit Leistungsbescheinigung*, um DEGUM-Stufe I beantragen zu können.

Ausbildungsinhalte analog der Best Practice Guideline - DEGUM Recommendations on Breast Ultrasound

1. physikalische & technische Grundlagen der Geräte:

  • Schallphysik
    Vom piezoelektrischen Effekt zum B-Bild
    Der Effekt der verwendeten MHz-Frequenz (Eindringtiefe)
    Der Effekt der Fokussierung (Ortsauflösung, Bildfrequenz)
    Prinzipien von Absorption, Brechung, Streuung
    Schallverstärkung, Schallschatten und andere Artefakte
    Optische Täuschungen
  • Geräteeinstellung & Gerätetechnik
    Funktionstests (Schallköpfe, Monitor)
    Bildausschnitt
    Helligkeit & Kontrast
    Gain & Time Gain Compensation
    Qualitätssicherung und Geräterichtlinien: Geräte-/Phantom-Prüfungen
    MedGV, Bildschirmarbeitsplätz

2. Anatomie & Sonoanatomie:

  • Sonoanatomie der Brust
    Kutis, Subkutis, Fettgewebe
    Fibroglanduläres Gewebe, Drüsenkörpertypen, Milchgänge
    Brustwandstrukturen
  • Sonoanatomie der Axilla Level I-III
    Muskuläre bzw. vaskuläre Orientierungshilfen
    Sonoanatomie normaler Lymphknoten

3. Untersuchungstechnik Ultraschall der Brustdrüse:

  • Schallkopfhaltung & -führung, Rolle der Kompression
  • standardisierte lückenlose Untersuchung der Brust (parasagittal/transversal, radiär/antiradiär) inklusive Mamille, Unterbrustfalte
  • standardisierte Untersuchung der Axilla (Level I-III)

4. Befundbeschreibung und Dokumentation **:

  • Terminologie
    Herdbefundbeschreibung
    Zusatzbefunde
  • Dignitätskriterien
    Beurteilung von Herdbefunden (benigne/maligne) analog den DEGUM Kriterien
  • Dokumentationsprinzipien: Bild & Text
    Wie wähle ich ein repräsentatives Bild aus – korrekte Bilddokumentation
    Lokalisation eines Befundes – Piktogramm, Uhrzeit, Mamillen-, Haut-Abstand
    Sonobiometrie – Ausmessung eines Befundes
    Sonomorphologie – Beschreibung der Ultraschallcharakteristika eines Befundes
    Anamnese, Indikation, klinischer Befund, Bild, Text und die aus dem Befund gezogenen Konsequenzen (Abklärung, Kontrollintervalle) müssen zueinander passen

Praktische Ausbildungsschritte an Probandinnen analog der Best Practice Guideline - DEGUM Recommendations on Breast Ultrasound

[angeleitet durch den Tutor*in (DEGUM II Arzt*in ), Zeitraum: 3 monatige ständige oder 18 monatige begleitende Tätigkeit durch den Tutor*in]

Grundvoraussetzungen:

  1. Durchführung und Dokumentation einer allgemeinen und risikoadaptierten senologischen Anamnese
  2. Durchführung und Dokumentation einer systematischen Inspektion und Palpation der Mamma und ihrer lokalen LAG
  3. Erlernen der Provokation von Mamillensekret inklusive der Technik zur Sekretabstrichentnahme und der Weiterverarbeitung der Proben
  4. Erlernen der (rechtfertigenden) Indikationen für die bildgebenden Methoden (Mammasonografie, Mammografie und Mamma-MRT) sowie deren komplementärer Einsatz in sinnvoller Reihenfolge

Schritt 1:

  1. Geräteeinstellung, Schallkopfauswahl
  2. Training der Bild-Einstellung in Abhängigkeit von Fokus-Zahl und Fokus-Lage, Frequenz und Eindringtiefe
  3. Einüben der standardisierten Untersuchungstechniken der Brustdrüse
  4. Verfolgen von Duktusstrukturen angefangen an der Mamille bis in die Peripherie
  5. Untersuchungsstrategien zur Bewältigung potenzieller Problemzonen: Retroareolarraum, Submammärfalte, große ptotische Mammae
  6. standardisierte Untersuchung der lokoregionären Lymphknotenstationen: Axilla Level I-III, Supra- und Infraklavikulargrube, Parasternalraum

Schritt 2**:

Darstellung, Beurteilung von Herdbefunden (benigne/maligne) analog den DEGUM Kriterien, incl. Beurteilung der unterschiedlichen Dichtegrade und standardisierte Dokumentation

Schritt 3**:

Darstellung, Beurteilung von malignen Herdbefunden und Beurteilung von suspekten oder metastatisch durchsetzten Lymphknoten

Schritt 4**:

Darstellung, Beurteilung von Narben und Rezidiven

Schritt 5:

Stanzbiopsie (zunächst am Phantom)

 

Nach Abschluss der o.g. Schritte werden vom Auszubildenden mind. 300 selbst durchgeführte und dokumentierte Mammasonografien inklusiv Axillasonografien [darunter mind. 50 Tumore und davon mind. 20 Karzinome (optional)] dem Tutor/Tutorin* (mit mind. DEGUM II – Stufe) vorgelegt und zusammen mit dem Auszubildenden kollegial bewertet.
Nachfolgend erfolgt dann die Leistungsbescheinigungdurch den Tutor ( = Inhaber der DEGUM-Stufe II, DEGUM-Stufe II Kursleiter oder DEGUM-Stufe III Kursleiter des Arbeitskreises Mammasonografie)


* Die Leistungsbescheinigung muss von einem Vorgesetzten oder Kollegen ausgestellt sein, der Inhaber der DEGUM-Stufe II, DEGUM-Stufe II Kursleiter oder DEGUM-Stufe III Kursleiter des Arbeitskreises Mammasonografie ist.


** Sämtliche Befunde müssen als Erst- oder als Nachbefundung nach einer Mammografie oder einem MRT sonografisch beurteilt worden sein. Es sollten also mindestens Grundkenntnisse über Mammografie und Mamma-MRT vermittelt werden (Indikationen, Aussagekraft etc.).


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