Anwendungsbereiche
Charakteristische Befundkonstellationen und Situationen bei der Durchführung vaskulärer Ultraschalluntersuchungen der Stufe I sind im
Anwendungsbereich extrakranielle hirnversorgende Gefäße
- Nachweis/Ausschluss höhergradiger Stenosen der A. carotis interna mittels farbkodierter Duplexsonografie (FKDS) oder cw-Dopplersonografie bei:
- Vorliegen transienter oder bleibender Halbseitensymptome, Sprachstörungen und/oder monokulärer Sehstörungen
- auskultierbaren Strömungsgeräuschen im Bereich der supraaortalen Arterien,
- im Vorfeld geplanter größerer chirurgischer Eingriffe bei Patienten mit multiplen vaskulären Risikofaktoren
- Vorliegen multipler vaskulärer Risikofaktoren und hohem kardiovaskulärem Risiko
- Nachweis/Ausschluss eines Subclavian-Steal-Effektes mittels FKDS oder cw-Dopplersonografie bei Blutdruckdifferenzen > 20 mmHg an den Armen.
- Nachweis/Ausschluss von Stenosen, Verschlüssen und/oder Hypoplasien der A. vertebralis mittels FKDS
- bei Gesichtsfeldausfällen und/oder Hirnstammsymptomen.
Anwendungsbereich intrakranielle hirnversorgende Gefäße
- Nachweis/Ausschluss höhergradiger Stenosen der Hirnbasisarterien mittels FKDS oder pw-Dopplersonografie bei:
- Vorliegen transienter oder bleibender Halbseitensymptome und/oder Sprachstörungen
- im Vorfeld geplanter operativer oder interventioneller Eingriffe an den extrakraniellen hirnversorgenden Arterien
- beim Vorliegen höhergradiger extrakranieller Stenosen
- bei pulssynchronem Tinnitus oder auskultierbaren Strömungsgeräuschen am Kopf oder über dem Auge.
Anwendungsbereich Extremitätenarterien und -venen
- Erkennen pathologischer Veränderungen (vorgeschaltete Verschlussprozesse) der arteriellen Strombahn mittels cw-Dopplersonografie bei
- Vorliegen multipler vaskulärer Risikofaktoren und hohem kardiovaskulärem Risiko
- Patienten mit arterieller Verschlusskrankheit
- Erkennen, Lokalisieren und Quantifizieren arterieller Stenosen/Verschlüsse mittels FKDS und pw-Dopplersonografie bei Patienten mit arterieller Verschlusskrankheit,
- Erkennen, Lokalisieren und Quantifizieren von Pathologien bei Patienten mit Aneurysmata peripherer Arterien
- Untersuchugnen im Rahmen einer Vaskulitisabklärung.
- Erkennen einer Klappeninsuffizienz der oberflächlichen und/oder tiefen Venen und Beschreibung der A- und S-Sounds mittels FKDS oder pw-/cw-Dopplersonografie beim Vorliegen einer chronisch venösen Insuffizienz.
- Erkennen einer tiefen Venenthrombose, eines postthrombotischen Klappenschadens, einer Klappeninsuffizienz des tiefen/oberflächlichen Venensystems und/oder einer mündungsnahen Phlebitis und deren wesentliche Differentialdiagnosen (z. B. Hämatom, rupturierte Bakerzyste, Lipödem/Lymphödem) mittels FKDS
- bei Patienten mit Thromboseverdacht, Thrombophlebitis, Z. n. abgelaufener Venenthrombose oder unklarer Schwellung eines Beines
- bei unklarem Befund oder unzureichender Darstellbarkeit der Unterschenkelvenen ist der Patient unverzüglich an einen zweiten Untersucher weiterzuleiten, idealerweise ein Untersucher der Stufe II.
Anwendungsbereich Arterien und Venen des Abdomens
- Erkennen, Beschreiben und Verlaufsbeobachtung eines Aortenaneurysmas einschließlich Darstellung der Aa. iliacae mittels FKDS
- bei Patienten mit Verdacht auf ein Aortenaneurysma.
- Erkennen von Stenosen der Nierenarterien mittels FKDS und pw-Dopplersonografie
- bei Abklärung einer Hypertonie.
- Erkennen, Beschreiben und Verlaufsbeobachtung von Patienten mit entzündlichen Veränderungen der Aorta und ihrer abgangsnahen Gefäße sowie der Aa. iliacae mittels FKDS.
- Erkennen relevanter Abgangsstenosen der großen, unpaaren aortalen Gefäßabgänge mittels FKDS
- bei Patienten mit Verdacht auf Angina abdominalis
- bei Patienten mit V.a. Dunbar-Syndrom
- Erkennen relevanter Kompressionssyndrome der Nieren- und Iliakalvenen
- bei Patienten mit V.a. Nussknacker- Syndrom
- bei Patienten mit V.a. May-Thurner-Syndrom