Ultraschall in Entwicklungs- und Schwellenländern

Arbeitskreis Ultraschall in Entwicklungs- und Schwellenländern

Der Arbeitskreis Ultraschall in Entwicklungs- und Schwellenländern versteht sich als Forum für interessierte tätige Ärztinnen und Ärzte aus allen Sektionen, die den Ultraschall als wichtiges Instrument für eine adäquate Diagnostik in Entwicklungs- und Schwellenländern halten. Hauptziel ist fächerübergreifend der praktische und wissenschaftliche Erfahrungsaustausch, sowie die Weiterentwicklung und Ausbildung in der Ultraschalldiagnostik in Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern.

Weitere Arbeitsbereiche und Ziele detaillierter ausgeführt:

  • Evaluation spezifischer Ultraschallbefunde von Tropenerkrankungen und Unterstützung sonografischer Forschungsvorhaben.
  • Fortbildung von einheimischen Ärztinnen und Ärzten in Ultraschalldiagnostik von Krankheiten in den Tropen (auch als Basis und Weiterbildung für zukünftige, auslandsbezogene Ausbildungstätigkeit der Mitglieder)
  • Angebot von Hospitalisierungsmöglichkeit für sonografierende Ärzte und Ärztinnen aus Entwicklungsländern
  • Evaluation von Techniken zur interventionellen, ultraschallgesteuerten Diagnostik und Therapie im gezielten Einsatz bei Krankheiten in den Tropen
  • Durchführung, personelle Unterstützung und in begründeten Fällen finanzielle Förderung von Ultraschallkursen in Entwicklungs- und Schwellenländern
  • Ausarbeitung eines Curriculum und Entwicklung von Ausbildungskonzepten für Ultraschalldiagnostik in Entwicklungs- und Schwellenländern
  • Beratung zur Kursorganisation und –durchführung sowie Finanzierung und Förderung wie auch die Erstellung und Bereitstellung von Lehrmaterial
  • Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Fachgesellschaften in Forschung und Weiterbildung sowie mit lokalen Partnergesellschaften

Ultraschalldiagnostik ist relativ kostengünstig, bei entsprechender Gerätetechnologie mobil einsetzbar und zeigt in breiter Anwendbarkeit eine hohe diagnostische Wertigkeit bei Krankheiten in den Tropen. Je nach Erkrankung zeigt der Ultraschall typische morphologische Veränderungen, kann aber auch bei unspezifische Ausprägungen wegweisend sein. Einige parasitäre Erkrankungen sind mithilfe dieses bildgebenden Verfahrens gut darzustellen und damit auch zu diagnostizieren. Andere Erkrankungen in den Tropen zeigen dagegen relativ unspezifische pathologische Organveränderungen. Beispiele sind Malaria, Toxoplasmose, Trypanosomiasis, Tuberkulose, Kalaazar und Aids-bedingte Pathologien. Bei solchen Krankheitsbildern kann für die weiterführende zytologische oder histologische Untersuchung, wie bei Leberbefunden und Lymphomen, ganz gezielt ultraschallgesteuert punktiert und Zellen aspiriert werden.
Auch die Verlaufskontrolle und Therapiesteuerung sind in Entwicklungsländern etablierte Einsatzmöglichkeiten für die Sonografie.

Die Sonografie ist eine sehr untersucherabhängige Methode, aber mit hoher Ortsauflösung und diagnostischer Treffsicherheit. Mitglieder des Arbeitskreises „Ultraschall in Entwicklungs- und Schwellenländern“ der DEGUM führen seit Jahren Ultraschallkurse vor Ort durch und erarbeiteten Ausbildungskonzepte für die Ultraschalldiagnostik in Schwellen- und Entwicklungsländern. Neben den physikalischen, technischen und sonomorphologischen Grundlagen wird vor Ort vor allem auf die praktische Ausbildung nach dem Motto „Learning-by-doing“ unter fachkundiger Anleitung gesetzt. In „teach the teacher“-Konzepten soll in einer Multiplikatorfunktion breitflächige Ultraschalldiagnostik und die Ausbildung dazu implementiert werden.

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