Kurscurriculum Anästhesiologie

Kurscurriculum Anästhesiologie

Das Curriculum Anästhesiologie besteht aus drei Kursen. Die Lehrinhalte für die ultraschallgestützten Interventionen werden durch den Grundkurs Anästhesie I und den Aufbaukurs abgebildet. Der Einsatz von Ultraschall für Anästhesisten in der Diagnostik wird im Grundkurs Anästhesie II gelehrt.

1.1 Grundkurs Anästhesie I - Ultraschallgestützte Gefäßzugänge und periphere Nervenblockaden

Das Curriculum ist klinisch orientiert und die Kurse beinhalten einen hohen Anteil an praktischen Übungen (s. unten). Die Inhalte des Grundkurses Anästhesie I sind klar beschrieben und bieten eine Anleitung für die ersten Ultraschallanwendungen. Die Vermittlung von physikalischen Grundlagen, der Gerätebedienung, den Schallkopfbewegungen und der Bildoptimierung liefert die Basis für die ersten klinischen Anwendungen. Die Nervensonographie steht im Mittelpunkt des Kurses. Inhalte und Übungen über und zu ultraschallgestützten Gefäßpunktionen erweitern das Spektrum. Punktionsübungen am Phantom sollen den Einstieg in die Praxis erleichtern. Der Grundkurs Anästhesie I ist die Basis aller Zertifizierungen dieses Curriculums und baut sich wie folgt auf:

Zweitägiger Kurs mit 18 Unterrichtseinheiten (à 45 Minuten). Der praktische Anteil liegt bei mindestens 40 Prozent.

  • Basiskenntnisse zu physikalischen und technischen Grundlagen
  • Schallkopfführung, Gerätepositionierung und Lagerung des Patienten
  • Sterilitäts- und Hygienemaßnahmen
  • Optimierung des Ultraschallbildes
  • Einführung in die Farbdoppler Sonographie
  • Sonographische Artefakte am Beispiel der Nerven- und Gefäßsonographie
  • Normale Anatomie und einige Beispiele von Varianten
  • Praktische Übungen zur Sonographie des Plexus brachialis
  • Praktische Übungen zur Sonographie peripherer Nerven am Arm ("Rescue-Blocks")
  • Ultraschall für Gefäßzugänge
  • Praktische Übungen zur Sonographie des Plexus lumbosacralis
    (N. femoralis, N. ischiadicus)

1.2 Grundkurs Anästhesie II – Ultraschall in der Diagnostik

Die Sektion ist der Meinung, dass der diagnostische Ultraschall für Herz, Thorax, Abdomen und Gefäße für Anästhesisten bisher ungenügend gelehrt wird. Um die Ausbildung auf diesem Gebiet zu fördern, vermittelt der Grundkurs Anästhesie II die ersten Schritte für diese Untersuchungen. Es werden Standardverfahren (Bildschnitte, Untersuchungsablauf) und überwiegend Normalbefunde gelehrt, sowie eine kurze Zusammenfassung von häufige Pathologien gegeben.

Zweitägiger Kurs mit 18 Unterrichtseinheiten (à 45 Minuten). Der praktische Anteil liegt bei mindestens 40 Prozent. Es wird ein Überblick über den diagnostischen Einsatz von Ultraschall geboten.

  • Basiskenntnisse zu physikalischen und technischen Grundlagen
  • Schallkopfführung, Gerätepositionierung und Lagerung des Patienten
  • Herz: TTE - klassische Schnittbilder, Normalbefunde im B-Bild, systolische und diastolische Funktion (orientierend), Perikard
  • Thorax: Pleura- und Lungensonographie (Normalbefunde), Gefäßdarstellungen
  • Abdomen: klassische Schnittebenen, Normalbefunde, Grundlagenuntersuchungen (Nachweis freier Flüssigkeit), Gefäßdarstellungen (Normalbefunde)

Die Inhalte und Anforderungen der beiden DEGUM-Grundkurse entsprechen etwa denen der fünf Module des DGAI-Arbeitskreises Ultraschall in der Anästhesiologie und Intensivmedizin (Kursleitertreffen März 2010 mit Vertretern des Arbeitskreises).

1.2 Aufbaukurs Anästhesie - Ultraschallgestützte Interventionen

Der Aufbaukurs Anästhesie erweitert und vertieft die Inhalte des Grundkurses Anästhesie I. Der Schwerpunkt des Aufbaukurses liegt analog zum Grundkurs auf den ultraschallgestützten Interventionen. Punktionen in der Intensivmedizin werden aufgezeigt (Pleura, Harnblase). Der Kurs lässt bewusst einen Spielraum für spezielle Inhalte (z. B. die Blockade des Plexus cervicalis, Sonographie für rückenmarksnahe Verfahren). Dadurch wird den DEGUM-Kursleitern die Möglichkeit gegeben, auf besondere Wünsche der Teilnehmer eingehen zu können. Es ist sinnvoll nach dem Grundkurs Anästhesiologie I zunächst das Wissen durch eigene Anwendungen zu vertiefen und praktische Erfahrungen zu sammeln bevor am Aufbaukurs Anästhesiologie teilgenommen wird.

Zweitägiger Kurs mit 18 Unterrichtseinheiten (à 45 Minuten). Der praktische Anteil liegt bei mindestens 40 Prozent. Es sollen die Inhalte des Grundkurses Anästhesiologie I wiederholt und nun erweitert werden.

  • Nadelsichtbarkeiten, Einfluss von Compound Imaging, erweiterte Nadelführungstechniken
  • Erweiterte Kenntnisse des Farbdopplers, Bedeutung des Powerdopplers für die Anästhesie
  • Kontinuierliche Nervenblockaden
  • Katheterdarstellung und -identifizierung
  • Plexus brachialis (Wiederholung und zusätzlich N. phrenicus, N. suprascapularis, N. thoracicus longus, N. dorsalis scapulae)
  • Plexus lumbosacralis (Wiederholung und zusätzlich N. cutaneus femoris lateralis, N. obturatorius, N. saphenus)
  • Sonographie der Pleura (Ergussdarstellung, Lagerung für die Punktion)
  • Harnblase, Ultraschall für die suprapubische Katheterisierung
  • Ggf. zentrale Nervenblockaden (Darstellung des Epiduralraumes, Bestimmung des Punktionsortes und der Punktionstiefe)
  • Ggf. Psoas-Kompartment-Block
  • Ggf. Blockaden des Plexus cervicalis (Anwendungen in der Carotis-Chirurgie)
  • Ggf. Blockaden an der Bauchwand (TAP-blocks, N. ilioinguinalis, N. iliohypogastricus)

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