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DEGUM entwickelt Brustkrebsfrüherkennung weiter

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DEGUM Pressekonferenz am 5. November in Berlin

Über den Einsatz der Ultraschalldiagnostik zur Früherkennung von Brustkrebs diskutierten Experten des DEGUM-Arbeitskreises Mammasonografie mit Pressevertretern am Donnerstag, den 5. November 2015 auf der Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) in den Räumen der Bundespressekonferenz Berlin.  Arbeitskreisleiter Professor Dr. med. Werner Bader, Professor Dr. med. Markus Müller-Schimpfle sowie Privatdozentin Dr. med. Anke Thomas informierten die Medienvertreter über die Vorteile der Ultraschalldiagnostik und darüber, wann Patientinnen die Untersuchung einfordern sollten. Unter den rund 20 anwesenden Journalisten der Fach- und Laienpresse waren auch Vertreter der Zeitung „Der Tagesspiegel“, ein Fernsehteam des Westdeutschen Rundfunks, sowie eine Radiojournalistin des Mitteldeutschen Rundfunks vertreten.

„Wenn Frauen mit einer Veränderung in der Brust ihren Gynäkologen aufsuchen, kann häufig schon eine Ultraschalluntersuchung einen Krebsverdacht ausschließen“, erklärte Professor Dr. med. Werner Bader, Chefarzt am Zentrum für Frauenheilkunde am Klinikum Bielefeld. Oft sei der Umweg über die Mammografie gar nicht nötig. Privatdozentin Dr. med. Anke Thomas, Leiterin des Ultraschall-Forschungslabors und Oberärztin an der Klinik für Geburtsmedizin der Berliner Charité ergänzte: „Auch bei Veränderungen in der Brust während der Schwangerschaft sollte Ultraschall das Untersuchungsverfahren der ersten Wahl sein. Denn es gibt keine Nebenwirkungen“. Stillenden Müttern riet die  Expertin, bei Veränderungen in der Brust nicht abzuwarten, sondern sich frühzeitig von einem in der Ultraschalldiagnostik erfahrenen Arzt untersuchen zu lassen.

Die DEGUM mache sich für die Weiterentwicklung des Brustkrebsscreenings stark, erklärten die Experten auf der Pressekonferenz. So halten die Mediziner eine ergänzende Ultraschalluntersuchung zur Mammografie bei Frauen mit einem hohen Drüsen- und Bindegewebeanteil innerhalb der Brust – der so genannten röntgendichten Brust – für sinnvoll. „Da sowohl das Drüsengewebe wie auch ein Tumor typischerweise eine höhere Dichte als das Fettgewebe aufweisen und im Bild weiß erscheinen, ist ein Tumor bei der Frau mit dichter Brust in der Mammografie viel schwerer zu erkennen“, erklärte Professor Dr. med. Markus Müller-Schimpfle, Leiter der Diagnostik im Brustzentrum und Chefarzt der Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Klinikum Frankfurt Höchst.

Im Nachbarland Österreich erhielten daher alle Frauen mit „röntgendichter“ Brust direkt im Anschluss an die Mammografie eine Sonografie. Die deutschen Experten wollen Patientinnen dazu ermutigen, diese Ultraschalluntersuchung bei ihren behandelnden Ärzten häufiger einzufordern. Dafür sei es notwendig, die Frauen besser über die „röntgendichte Brust“ zu informieren und zu beraten, als dies bislang der Fall sei.

Eine Weiterentwicklung zeichne sich auch im technischen Bereich ab: Im Vergleich zum handgeführten Ultraschall könnten automatisierte 3D-Ultraschallsysteme künftig mit geringerem zeitlichen und personellen Aufwand reproduzierbare Ergebnisse liefern.  Diese Technik bringe den Ultraschall auch als Screeninginstrument – ergänzend zur Mammografie – in die Diskussion. Auch in Zukunft wird der Ultraschall die Mammografie nicht ersetzen können, betonten die Experten. Es sei jedoch notwendig, die Früherkennung von Brustkrebs durch den verstärkten Einsatz des Ultraschalls zu verbessern.

<Weitere Informationen zur Pressekonferenz

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